Die frühbuddhistische Meditation stützt sich hauptsächlich auf die Achtsamkeitsmeditation (in Pâli: satipatthâna, wörtl.: „Gegenwärtighalten der Achtsamkeit“) und bildet die Grundlage aller Meditationssysteme, so unterschiedlich sich die Meditationstechniken im Einzelnen auch entwickelt haben. Die Satipatthâna-Meditation (heute gebräuchlicher vipassanâ, Dt.: „Einsichts-Meditation“) des Theravâda-Buddhismus strebt einen geistigen Entwicklungsprozess an und besteht in der Übung, der Reihe nach die Achtsamkeit auf den Körper (kâya), auf die Empfindungen/Gefühle (vedanâ), auf das Bewusstsein (citta) und auf die Bewusstseinsobjekte (dhammas) zu richten. Bei der Beobachtung der genannten vier Bereiche geht es darum, sie hinsichtlich der drei Daseinselemente (s.o.) zu ergründen. Diese Methode ist im Satipatthâna-Sutta (Lehrrede von der Vergegenwärtigung der Achtsamkeit, D. 22; M.10) ausführlich beschrieben. Ziel dieser Achtsamkeitsschulung ist die Beobachtung und schließlich das Durchbrechen stereotyper Wahrnehmungs-muster in Bezug auf unsere Existenz. Tief erlebte innere Erfahrungen führen zu Einsichten, die transformierende Wirkung besitzen und uns sowie unsere Sicht der Dinge verändern. Über Achtsamkeit und Einsicht entsteht Weisheit (in Pâli: paññâ).
Aus einem Beitrag von Sabine Beyreuther in „Lotusblätter“ 3/2002
Ausführliche Informationen über die buddhistische Achtsamkeitsmeditation finden Sie u. a. bei den Literatur-Empfehlungen.